Chronik und Museum

Chronik des Uebigauer Schützenvereins

Am 11. September anno 1524 wurden erstmals Schützen aus Uebigau erwähnt.
Sie nahmen an einem Büchsenschießen in Herzberg teil.
Leider ist aus der Zeit der Ersterwähnung bis hin zum Beginn des 19. Jahrhundert
nur sehr wenig überliefert worden. Man weiß, dass aufgrund einer Stiftung der
Uebigauer Schützenbruderschaft der Altar der Uebigauer Nikolaikirche errichtet
werden konnte. Genaueres ist erst seit dem Jahre 1801 überliefert.
In diesem Jahr fanden sich Bürger zu einer geschlossenen Schützenkompanie zusammen.
Sie schossen unter sich den ersten Schützenkönig aus. Der Uebigauer
Johann- Christian Döring war der erste König, des bis dahin noch nicht existierenden
Schützenvereins. Die offizielle Vereinsgründung fand erst ein Jahr später statt.
Auf Antrag von Kurfürst Friedrich – August III. von Sachsen wurde im Jahre 1802
die Erlaubnis zum Bau eines Schießhauses und zur Gründung einer Schützengilde erteilt.
In nur drei Jahren entstand mit der Bildung von Grenadier-, Jäger-, Scharfschützen-
und Leibkompanien eine Struktur innerhalb des Vereins. Anno 1805 hatte der Verein
schon 85 Mitglieder! Da Uebigau bis 1855 zu sächsischem Gebiet gehörte, mussten auch
die Schützen die sächsischen Uniformen der Garnison Torgau tragen.
Durch die Gewinnung des Gebiets durch Preußen, änderten sich auch die Uniformen in Preußische, der Garnison Potsdam. An diesen wurden Epauletten statt einfachen Schulterstücken getragen.
Vom 18. Juni des Jahres 1871 ist überliefert, dass von den Schützen die Friedenseiche auf
dem Uebigauer Marktplatz, mit großer Anteilnahme aller Vereine der Stadt, gepflanzt wurde.
Diese gehört heute zu den Wahrzeichen der Stadt. Natürlich veranstalteten die Schützen
jährliche Schützenfeste. Nach bescheidenen Anfängen gewannen die Schützenfeste immer mehr an Bedeutung. Bereits zum 100-jährigen Jubiläum des Vereins nahmen am Festumzug mehr als 600 Gäste teil, darunter Bürger und Schützen der Umgebung. Sogar aus Torgau, Jessen und Belgern reisten andere Schützen an.
Die Tradition der jährlichen Feste wurde leider durch die Kriegsjahre des ersten und
zweiten Weltkriegs unterbrochen. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs wurde der Schützenverein von Uebigau von den russischen Besatzern verboten. In den Jahren darauf gab es viele Bürger, die unter Gefahr alte Dokumente, Fahnen und Waffen versteckten.
In der DDR beschränkte sich der Schießsport in Uebigau ab 1975 auf Schießwettbewerbe
an der Uebigauer Schule. Sie wurden ausschließlich mit Luftgewehren durchgeführt.
In der 1989 einsetzenden Umbruchstimmung bilden einige Bürger einen Schützenclub,
aus dem im Januar 1991 die Schützengilde 1802 e.V. zu Uebigau neu gegründet wurde.

Frau Hildegard Fritscher, inzwischen leider verstorben, ist es zu verdanken, dass die Uebigauer Schützengilde über sämtliche Originaldokumente und Fahnen des „alten Vereins“ verfügt. Ihr Vater war „Max Nolle“ der letzte Schützenmeister und Major der Uebigauer Gilde. Ihm zu Ehren bewahrte Frau Fritscher von 1945-1990, versteckt auf dem Dachboden der Doberluger Str. 22, alle Unterlagen und Insignien der alten Gilde auf. Nach der Wende überreichte Frau Fritscher das Erbe ihres Vaters an die neu gegründete Schützengilde 1802 e.V. zu Uebigau. In ihrer Satzung ist die Pflege der Traditionen ein wichtiger Punkt.

Wer mehr Interesse an der Chronik hat, wendet sich bitte an Jürgen Weidner.
Kontakt: Hirtenstraße 3 in 04938 Uebigau bzw. Tel. 0160 96288715

Schützenmuseum

Besuchen Sie unsere Dauerausstellung auf dem Schießstand. Das einzige Schützenmuseum im Brandenburgischen Schützenbund lädt zu einem Besuch ein.
Wir zeigen Dokumente seit der Vereinsgründung 1802 und natürlich die Chronik der Neugründung 1991. Inzwischen umfasst die Chronik 22 Ordner.
Weiter sehen Sie zum Beispiel:

  • Preussische Uniformen seit der Gründung 1802
  • Fahnen der einzelnen Kompanien (Grenadier-, Jäger-, und Scharfschützenkompanie)
  • Schellenbaum, überreicht vom 1. Grenadiergarderegiment Potsdam
  • weitere Uniformen (Grenadier-, Jägeruniformen)
  • verschiedene Effekten, Orden und Schriften seit 1802
  • ein bisschen DDR-Geschichte (GST und Schul-AG)
  • Orden seit 1991

Öffnungszeiten nach Vereinbarung mit Jürgen Weidner.
Kontakt: Hirtenstraße 3 in 04938 Uebigau bzw. Tel. 0160 96288715